21.01.2019 – Reiner Wilkes ist für den ADFC zu Gast beim AK

In seiner letzten Sitzung hat der AK einen umfassenden Fragenkatalog erarbeitet, der in diesem Termin sehr ausführlich und informativ besprochen wurde.

Frage 1: Ist eine Trennung von Radfahrern und Autofahrern (Straße – Bordstein – Fahrradweg – Fußweg) der beste Weg?

Reiner Wilkes:

Optimal ist eine vollständige Trennung von Auto- und Radverkehr wie es z.B. auf Radschnellwegen geschieht.
Dies ist bei bestehenden Verkehrswegen im Stadtgebiet jedoch nur schwer umzusetzen.

Der ADFC empfiehlt innerstädtisch die Umsetzung von „Protected Bike Lanes“ (Geschützte Radfahrstreifen) – ebenerdig, ohne Hochbordsteine.

Frage 2: Wie gestaltet man Abstellplätze für Fahrräder in Hamm (z.B. Am Bahnhof, am Heinrich- von-Kleist-Forum) optimal? Wie steht der ADFC zur aktuellen Gestaltung der Radstation am Bahnhof?

Reiner Wilkes:

Der ADFC hat grundsätzlich nichts gegen die Gestaltung der Fahrradabstellplätzen in Hamm auszusetzen. Nur gibt es zu wenige davon.
Teilnehmer*innen schlagen spontan folgende zusätzliche Orte für zentrale Abstellplätze vor:

• WA-Gebäude
• Marktplatz
• Santa-Monica-Platz

Frage 3: Welche Meinung vertritt der ADFC zu E-Bikes auch im Hinblick auf unterschiedliche Typen von Radfahrern mit z.T. erheblichen Geschwindigkeitsunterschieden?

Reiner Wilkes:

Die Radwege müssen vor allem ausreichend breit sein, um sichere Überholvorgänge zu gewährleisten: Baulich angelegte Radwege sollten mind. 2,00 m breit sein. Die Mindestbreite beträgt 1,50 m (Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO))
Ebenerdige „Bike Lanes“ würden darüber hinaus Ausweichmöglichkeiten schaffen. Radschnellwege müssen eine Breite von mind. 4 m aufweisen.

Frage 4: Gibt es optimale Lösungen für die Thematik Radwege und Bushaltestellen?

Reiner Wilkes:

Er kenne keine perfekte Lösung, um diese Gefahrenpunkte baulich zu lösen. Es ist eindeutig, dass ein- und aussteigenden Fußgänger hier Vorrang haben. Radfahrer haben entsprechend Rücksicht zu nehmen.

Frage 5: Wie steht der ADFC zu Umsteige- und Abstellmöglichkeiten von Fahrrad auf Bus und umgekehrt (Bike & Ride) in Hamm?

Reiner Wilkes:

Er kenne neben dem Hauptbahnhof noch die Bike&Ride-Umsteigeplätze an den Bahnhöfen Heessen und Bockum-Hövel. Das Angebot in Hamm könne sicherlich noch ausgebaut werden.

Frage 6: Wie ist die Meinung des ADFC zu E-Scootern/E-Tretrollern?

Reiner Wilkes:

Mit dieser Thematik hat sich der ADFC bislang noch nicht auseinandergesetzt.

Frage 7: Gibt es Radfahrer-freundliche Alternativen für versetzte Barrieren auf Fahrradwegen?

Reiner Wilkes:

Die Barrieren sind ein bekanntes Thema beim ADFC. U.a. bei den Nutzern von Fahrradanhängern.

Abhilfe schaffen könnte hier die vollständige Beseitigung – oder falls eine Abbremsung des Fahrradverkehr erforderlich ist: eine andere Anordnung der Barrieren
statt rechtwinklig – schräg

Frage 8: Hat der ADFC eigene Vorschläge für ein optimiertes Radwegekonzept für Hamm?

Reiner Wilkes:

Die Erstellung kommunaler Radwegekonzepte ist nicht Aufgabe des ADFC und würde durch ihn auch nicht leistbar sein. Er unterstützt die Stadt Hamm und andere Akteure, die die Fahrradfreundlichkeit in Hamm verbessern möchten, aber gerne.

Frage 9: Gibt es vom ADFC Empfehlungen an den Belag und die Beschilderung von Radwegen?

Reiner Wilkes:

Seiner Meinung nach sei die Beschilderung für Radfahrer in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Auch werden die Schilder besser gepflegt.
Als idealer Belag gilt bei Radfahrern Asphalt, gerne auch mit farbiger Oberfläche.

Natürlich müssen aber nicht alle Radwege in Außenbereichen komplett versiegelt werden. Wichtig sind jedoch ebene Flächen ohne Löcher o.Ä.

 

Aus dem Gespräch mit Reiner Wilkes entwickelten sich im AK zahlreiche Ideen für die Zukunft:

  • Zebrastreifen über Radwegen
  • Autoverkehr an Gefahrenpunkten abgebremst werden könnte. Z.B. durch Bremsschwellen auf der Fahrbahn.
  • Radwegepatenschaften für Schadensmeldungen (Löcher, Pflanzenwuchs, )

Am Ende der Sitzung wird von einigen Teilnehmer*innen vorgeschlagen, im Frühjahr 2019 eine Fahrradexkursion in die Nachbarstadt Ahlen durchzuführen. Dort seien einige Maßnahmen zur Förderung des Fahrradverkehrs umgesetzt worden.

Für die nächste AK-Sitzung ist geplant die Antworten und Ideen zur Förderung des Radverkehrs in Hamm unter den Teilnehmer*innen zu diskutieren.

 

 

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