Der Tag der Befreiung wurde von Benigna Grüneberg und der West.Kunst mit vielen Gästen im Friedenspark in Herringen mit einer eindrucksvollen Gedenkfeier gewürdigt.
Mit einem Zitat von Elie Wiesel, Auschwitzüberlebender und Friedensnobelpreisträger eröffnete Grüneberg die Gedenkfeier im „Ring der Nobelpreisträger“: „Erinnerung darf nicht nur Mahnung sein, sondern auch ein Werkzeug, die Welt zu gestalten.“ Sie erinnerte daran, dass wir in Deutschland seit 80 Jahren in Frieden leben, aber derzeit viele Gewissheiten ins Wanken geraten.
Bürgermeisterin Monika Simshäuser griff diesen Gedanken in ihrer Rede auf. Der 8. Mai 1945 war die Geburtsstunde unserer Demokratie – und die gelte es gerade heute zu verteidigen und zu bewahren. Bezirksbürgermeisterin Petra Nattke bedankte sich bei Beningna Grüneberg für das Engagement der West.Kunst. Immer wieder setze der Verein wichtige gesellschaftliche Impulse. Pfarrerin Kira Weweler sprach den Anwesenden Mut zu, für den Frieden und die Würde aller Menschen zu streiten: „Der Mensch ist Ebenbild Gottes – und die Würde jedes Menschen ist deshalb unantastbar – Punkt!“
Antonia Domke, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kultur- und Geschichtsvereins der Deutschen aus Russland „Kultur A-Z e.V.“ aus Soest las aus dem Tagebuch ihrer Mutter. Diese schilderte, wie sie in einem kleinen sibirischen Dorf den Tag der Befreiuung erlebte. Domke beendete ihren Vortrag mit ihrem Gedicht „Inmitten eines Chaos in der Welt“, das zum Frieden aufruft.

Der gebürtige, seit 20 Jahren in Hamm wohnende Ukrainer, Vitali Berestyan vom Verein „Kinder brauchen unsere Hilfe“ schlug den Bogen vom Gestern zum Heute. Mit einem „Schulprojekt“ will er und sein Verein den Kindern in einer ukrainischen Stadt eine menschenwürdige Zukunft geben: „Bildung für den Frieden“. Das Ziel ist, ausgediente Schulcontainer in die Ukraine zu bringen, um ein seit 30 Jahren bestehendes Dorfschul-Provisorium zu ersetzen.
Auch das GRÜNE Spitzenduo für die kommende Kommunalwahl, Matthis Arndt und Lisa Nowak war von der Gedenkfeier ergriffen. „80 Jahre Frieden, 80 Jahre Demokratie – angesichts des Grauen und des Leids des II. Weltkriegs mit über 60 Millionen Toten weltweit – müssen Mahnung sein, sich aktiv für Frieden, Freiheit und die Bewahrung der Menschenrechte einzusetzen,“ so Nowak. „Veranstaltungen wie diese sind wichtig, um uns zu erinnern und aus der Geschichte zu lernen,“ ergänzt Matthis Arndt.
Musikalisch wurde die Veranstaltung umrahmt vom CB Accustic Duo aus Hamm. Im Anschluss bestand die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch vor und im „Büdchen der West.Kunst“.